ruft man die harvest hotline an, wir eibnem gesagt, fahrt nach bundaberg, da gibt es arbeit.
steigt man in bundi aus dem bus, rennen einem backpacker entgegen und sagen, steigt wieder n den bus, du wirst hier nur abgezockt!
aber wie so fast alle anderen vor uns mussten wir es natuerlich trotzdem versuchen, kann ja sein, dass ausgerechnet wir glueck haben...
im hostel angekommen pampt die ueberaus freundliche hexe an der rezeption uns an, wir sollen doch bitte ienen zahn zulegen, immerhin beginnt um punkt halb 11 ihre 5 stuendige mittagspause. nachdem wir uns nicht entscheiden konnten, obwir jeetzt fuer eine nacht oder eine woche einchecken wollen, war es auf enmal nicht mehr moeglich nur fuer eine nacht einzuchecken und nach einer weiteren minute unentschlossnheit war die reception auch schon closed und uns es nicht mehr erlaubt, sich auf dem hostelgelaende aufzuhalten.
beim fluchtversuch vom gelaende trafen wir dann auf den ueberaus freundlichen eugene, der nur sagte, girls, wir habne keine girls, wir brauchen unbedingt welche, kommt rein und bumm, hatten wir schon fuer eine woche bezahlt.
als wir das hostel betraten erinnerte mich alles an einen komischen, tristen western. ueberall hingen kaputte menschen auf ekligen, abgewetzten sofas rum, in einem riesigen, schrottigen aufenthaltsraum.
unser "zimmer" war gerade mal gross genug, dass unsere 2 betten hineingepasst haben und ein metallgestell, dass fuer unsere backpacks vorgesehen war. die matratzen waren versifft und ekelig, ganz abgesehen vom teppichboden und den flecken an der decke. es sah aus, als waere jemand in dem raum umgebracht worden... die wahrscheinlichkeit fuer einen bedbugsbefall betrug ungefaehr 80% ,doch durch das fehlende fenster wurden wir verschont.
nach einem anfaenglichen schock haben wir gedacht, das kommt auf unsere liste mit aussergewoehnlichen erfahrungen, die jeder Backpacker in aussie mal gemacht haben muss. diese einstellung war dann auch hilfreich, als wir erfahren haben, wie das mit den jobs laeuft.
vor dem hostel standen fuenf durchnummerierte plastikstuehle. wenn man die beste chance auf einen job haben will, muss man versuchen auf den ersten stuhl zu kommen. da alle einen job haben wollen, muss man sich schon um 7 uhr abend auf den stuhl setzen, um dann am naechsten tag um 4 uhr schon mal auf die liste zu kommen. um 5 kommt dann der farmer und sagt dir, ob gerade jemand krank ist, oder verschlafen hat und ob du mitkannst.. wir haben uns also um 7 mit unseren schlafsaecken auf die stuehle gesetzt, und ein paar leute aus dem hostel haben uns anfangs noch gesellschaft geleistet, sind dann aber feiern gegangen. um halb 3 bin ich eingeschlafen und um 4 davon aufgewacht, wie jemand fotos von uns gemacht hat. um fuenf hat uns jemand aufgesammelt und ins outback auf eine zucchinifarm gebracht. dort hat unser farmer shane auf uns gewartet, uns nummer und reihen zugeteilt und uns erzaehlt, welche zucchinis wir pfluecken sollen. zu uns war er immer sehr freundlich, hat immer gesagt wir machen das ganz toll fuer den anfang, bei den anderen hat er andauernd den eimer ausgeleert und am laufenden band irgendwelche asiaten gefeuert. so standen wir also 7 stunden im outback, konnten uns irgendwann nicht mehr buecken, die blaetter haben uns arme und beide zerkratzt, und alles nur fuer 2 dollar pro eimer. grosse eimer fuer 15 cm zucchinis. wir haben ca 20 eimer geschafft, so viel wie jeder andere, also fuer den anfang echt nicht schlecht und haben nach den steuern stolze 35 dollar verdient!!!! reicht gerade mal fuer hostel, essen und einen kaputten ruecken. wir konnten uns 4 tage nicht mehr bewegen und haben im bett jedes mal gedacht, drehst du dich jetzt wirklich um, oder bleibst du einfach so liegen...?
die guten seiten an bundi waren der pizza tag am dienstag, pizza in ganz bundi fuer den halebn preis, die jag tage am donnerstag und samstag, pro jag nur 5 bucks und unsere echt tolle und nette hostelgemeinschaft.
ihr verarscht das alles ein bisschen, aber ihr koennt euch auch nicht vorstellen, wie es da war. somit bitte ich euch darum, heute ein zucchinigericht zu essen und bei jedem bissen unserer geschundenen ruecken und beide zu gedenken. geniesst es!